Die slawischen Sprachen in eurolinguistischer Sicht

Autor/innen

  • Uwe Hinrichs

Abstract

Die slawischen Sprachen haben in der sich entwickelnden Eurolinguistik noch keine wirklich ausreichende Berücksichtigung gefunden. Dabei bilden die slawischen Sprachen die größte Sprechergemeinschaft in Europa. Unter den zwanzig stärksten Sprachgemeinschaften in Europa sind 9 slawische mit einer Sprecherzahl von annähernd 300 Millionen. In der EU gibt es bereits jetzt 5 slawische Amtssprachen; slawische Staaten werden beinahe laufend in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen, in der nahen Zukunft werden mindestens vier weitere Staaten mit slawischer Sprache nachfolgen. Slawische Sprachen und Kulturen werden somit der bedeutendste Faktor in der EU im 21. Jahrhundert sein. Im Beitrag werden die wichtigsten Felder der Eurolinguistik behandelt, in denen die slawischen Sprachen allmählich immer stärker sichtbar werden. Dies sind das EUROTYP-Projekt, die so genannte Europäisierung/Anglisierung, die Intercomprehensionsforschung (‚EUROCOM’), sowie die anhaltende Debatte um das Standard Average European und den Sprachbund Europa. Es wird die These vertreten, dass in Europa vier verschiedene Sprachstrukturtypen vorherrschen, die sich in vier Kulturräumen ausgebildet haben: der westeuropäische, der ostmitteleuropäische, der balkanische und der russländische Sprachtyp. Slawische Sprachen haben für mindestens drei dieser Strukturtypen eine herausragende Bedeutung.

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Veröffentlicht

2008-07-01

Zitationsvorschlag

Hinrichs, U. (2008). Die slawischen Sprachen in eurolinguistischer Sicht. Zeitschrift für Balkanologie, 44(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/140

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