Viehseuchen in Siebenbürgen im 18. Jahrhundert

Autor/innen

  • Dorin-Ioan Rus

Abstract

Der Artikel behandelt die offiziellen Maßnahmen der österreichischen Verwaltung in Siebenbürgen einerseits und der magischen und religiösen Praktiken der Bevölkerung andererseits während der Viehseuchen des 18. Jahrhunderts. Die Viehseuchen waren eine der bedeutendsten Bedrohungen in Europa während des 18. Jahrhunderts, die nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch das gesellschaftliche Leben der betroffenen Gebiete beeinflusst haben. Die ersten aktenmäßigen Beschreibungen der Rinderpest im habsburgischen Siebenbürgen sind im Jahr 1723 bekannt. Als staatliche Maßnahmen können die a) Präventionsmaßnahmen, b) Eingriffsmaßnahmen (Diagnose und Bewältigung) und die c) Verminderung der Auswirkungen genannt werden. Eine weitere wichtige Maßnahme war die Forderung von „Gesundheitspässen“ für den Import des lebenden Viehs. Die ländliche Bevölkerung verwendete magische Methoden zur Vertreibung der Seuchen. Unter dem Begriff „Seuche“ wurden in den rumänischen Dörfern alle Epidemien und Epizootien verstanden, die Menschen und Tiere betrafen. Ein außergewöhnlicher Fall einer Viehseuche ereignete sich im Dorf Dittersdorf (rum. Ditrău, ung. Ditró) im Jahre 1786. Die Ursachen dieser Viehseuche, die den Einwohnern erhebliche materielle Verluste zufügte, wurde von der gesandten gemischten Kommission nie herausgefunden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Viehherden mit Rhadongas verstrahlt wurden.

Veröffentlicht

2018-12-20

Zitationsvorschlag

Rus, D.-I. (2018). Viehseuchen in Siebenbürgen im 18. Jahrhundert. Zeitschrift für Balkanologie, 54(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/506

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