@article{Opfer_2004, title={Das "bulgarische" Schulwesen in Vardar-Makedonien, seine Entstehung und Reaktivierung in den Kriegsjahren 1915–1918}, volume={40}, url={https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/37}, abstractNote={Zu den nur gering erforschten Gebieten der bulgarisch-makedonischen Geschichte zählen die Jahre der bulgarischen Okkupation von Vardar-Makedonien in den Jahren des 1. Weltkriegs. Jahrzehntelang hatte der bulgarische Staat mit dem griechischen und serbischen Nachbarn um den Einfluss der in Makedonien lebenden slawischen Bevölkerung gerungen. Diese Rivalität war sowohl mit bewaffneten Banden als auch in Schulen und Kirchen ausgetragen worden. Nach der für Bulgarien verheerenden Niederlage im 2. Balkankrieg sahen die herrschenden bulgarischen Eliten 1915 eine erneute Chance, den Kampf um Makedonien mit militärischen Mitteln für sich zu entscheiden. Tatsächlich gelang es Bulgarien 1915, den serbischen Teil Makedoniens mit Hilfe der Mittelmächte zu erobern. Obgleich der Krieg entlang der griechischen Grenze weitertobte, begann die bulgarische Okkupationsverwaltung bereits nach wenigen Wochen besonders im Bereich der Schulpolitik in die lokalen makedonischen Verhältnisse einzugreifen. Dabei war es ihr Ziel, ein staatliches Bildungsmonopol durchzusetzen, um den bulgarischen Nationalismus zu fördern, wozu auch die orthodoxe Kirche mit eingebunden wurde. Es war ihr dabei möglich, auf eine große Zahl an bulgarischen Lehrkräften zurückzugreifen, die bis zu den Balkankriegen bereits in bulgarischen Schulen in Makedonien gewirkt hatten, durch die Kriegsereignisse 1912/13 aber zur Emigration nach Bulgarien gezwungen gewesen waren. Allerdings litt die Reorganisation des Schulnetzes bzw. der Aufbau eines neuen nationalbulgarischen Bildungswesens in Vardar-Makedonien von Anfang an unter den Einwirkungen der fortbestehenden Front im Süden der Region, die zunehmend alle Ressourcen absorbierte. Eine ineffiziente Okkupationsverwaltung, der Mangel an ausreichend qualifizierten Lehrkräften und die sich zusehends verschärfende wirtschaftliche Lage entzogen allen bulgarischen Bemühungen, ein flächendeckendes Schulnetz aufzubauen, die Basis. Ein bulgarisches Nationalgefühl unter der slawo-makedonischen Bevölkerung zu fördern blieb zwar bis zuletzt ein Hauptziel der bulgarischen Besatzungspolitik, jedoch kamen die meisten Initiativen über erste Ansätze nicht hinaus. Der militärische Zusammenbruch im September 1918 beendete vorerst die bulgarischen Träume eines „geeinten Bulgarien“.}, number={2}, journal={Zeitschrift für Balkanologie}, author={Opfer, Björn}, year={2004}, month={Okt.} }