Satirische Dialoge in dramatischer Form aus dem Phanar und den transdanubischen Fürstentümern 1690–1820. Eine sekundäre Textgruppe des vorrevolutionären griechischen Theaters
Abstract
Die Studie „Satirische Dialoge in dramatischer Form aus dem Phanar und den transdanubischen Fürstentümern 1690–1820. Eine sekundäre Textgruppe des vorrevolutionären griechischen Theaters“ gibt erstmals einen umfassenden Überblick über eine Reihe von griechischen dialogischen Satiren im „langen“ 18. Jh., die durchwegs in Konstantinopel bzw. in Rumänien entstanden sind, im Umkreis des Ökumenischen Patriarchats bzw. der Phanarioten. Viele dieser Texte sind erst in den letzten Jahren bekannt und veröffentlicht worden bzw. harren noch der Drucklegung. Eine der Wurzeln dieser die Dramenform benutzenden, meist persönlich-aggressiven Satiren dürfte in der byzantinischen und nachbyzantinischen klerikalen Tradition der Parahymnographie bzw. der Messparodien liegen, doch schon die Dialogtexte gegen das Wiedertäufertum und den populären Pseudopropheten Auxentios und seine inszenierten Wunder um die Mitte des 18. Jh.s zeigen eine gewisse Vertrautheit mit dramatischen Konventionen. Die Rezeption der Theaterliteratur wird in den Satiren aus dem phanariotischen Bereich um 1785 und später bereits manifest, doch scheint es zu den Konventionen der satirischen Dialogliteratur zu gehören, die bis 1800 nur handschriftlich zirkulierte und für die bloße Lektüre gedacht war, die konventionellen Definitionen der Dramatik, was Bühnenort, Bühnenzeit und die An- oder Abwesenheit von Bühnenpersonen betrifft (Konfiguration) nachlässig zu behandeln bzw. die dramatische Ökonomie durch Anhäufung satirischer Details aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit der Veröffentlichung dieser Texte ist eine dramatische Tradition des vorrevolutionären griechischen Theaters nachgewiesen, die sich ähnlich wie die Dramenübersetzungen des 18. Jh.s verhält: sie richtet sich an Leserkreise und ist nicht für die Bühnenaufführung gedacht.Downloads
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