Die Kunst und die Kunstgeschichte in Serbien und Deutschland

Autor/innen

  • Friedbert Ficker

Abstract

Die künstlerische Erneuerung in Serbien, die ein Abrücken von den erstarrten postbyzantinischen Formen und ein Hinwenden zur Kunst Mittel und Westeuropas bedeutete, vollzog sich in der gleichen Weise wie bei den übrigen Völkern Südosteuropas im Zusammenhang mit der Befreiung von der osmanischen Fremdherrschaft und der Entfaltung der Bewegung der nationalen Selbstbesinnung. Es war dies ein Prozess, der mit der Neuorganisierung des künstlerischen Schaffensvorganges verbunden war. An die Stelle der Vorlagenbücher trat nun die Verwendung von Skizzen, Zeichnungen und Studien und es traten neben den religiösen Themen das Porträt, die Landschaft und das Stillleben in den Vordergrund. Dazu nahm die Historienmalerei einen wichtigen Raum ein. Nach den anfänglichen Anregungen durch die Wiener Schule, die vor allem die Verwendung des Kupferstichs förderte, wurde auch für die serbischen Künstler die Münchner Historienmalerei bedeutsam. Ein beachtlicher Teil der serbischen Maler erhielt seine Ausbildung an der Münchner Akademie und z.T. auch in der Privatschule des Slowenen Anton Ažbe. Die künstlerische und die geistige Öffnung waren wichtige Bestandteile eines Umformungsprozesses, der sich parallel dazu in Wirtschaft, Technik oder der Wissenschaft abspielte, um alte erstarrte und überholte Strukturen zu überwinden. Fruchtbringende Beziehungen haben sich auch auf kunsthistorischem Gebiet entwickelt.

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Veröffentlicht

2003-07-01

Zitationsvorschlag

Ficker, F. (2003). Die Kunst und die Kunstgeschichte in Serbien und Deutschland. Zeitschrift für Balkanologie, 39(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/2

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