Infinite Konstruktionen mit eigenem Subjekt (Heteroprosopie) in den Balkansprachen

Autor/innen

  • Norbert Boretzky
  • Wilfried Fiedler

Abstract

In den Balkansprachen sind heteroprosope Konstruktionen in infiniten Phrasen weit verbreitet. Sie finden sich mit Infinitiven, Gerundien und selten auch Verbalnomina, und zwar mit oder sehr häufig auch ohne ausgedrücktes Subjekt, das im zweiten Fall aus dem Kontext zu erschließen ist. Es handelt sich dabei nicht nur um den auch in westeuropäischen Sprachen bekannten AcI-Typ (,Ich sehe ihn kommen‘), sondern auch um viel loser verknüpfte Teilsätze bzw. Phrasen (*,Die Tür öffnend (er), wir traten ein‘). Besonders stark sind diese Konstruktionen ausgebildet im Albanischen und hier wieder im gegischen Dialekt (mit Infinitiv, Privativ ,ohne zu‘, Gerundium und Verbalnomina), weniger stark im (älteren) Rumänisch (mit Infinitiv und Gerundium) und noch schwächer im Griechischen und Makedonischen (mit Gerundium), während sie im Bulgarischen fast fehlen. Infinitiv und Gerundium können potentiell eine Fülle von finiten Nebensatztypen ersetzen, im Nordgegischen vermutlich alle.

Autor/innen-Biografie

Norbert Boretzky

Ruhr-Uni Bochum
Prof.Dr. im Ruhestand

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Veröffentlicht

2014-01-08

Zitationsvorschlag

Boretzky, N., & Fiedler, W. (2014). Infinite Konstruktionen mit eigenem Subjekt (Heteroprosopie) in den Balkansprachen. Zeitschrift für Balkanologie, 49(2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/353

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