Das Jahrhunderttrauma der Griechen. Die Kleinasiatische Katastrophe in der griechischen Dichtung
Abstract
Kein Ereignis in der neueren griechischen Geschichte hat die Griechen im Mutterland wie in der Diaspora so bewegt und hat so weitreichende Folgen in der griechischen Gesellschaft gehabt wie die sogenannte Kleinasiatische Katastrophe von 1922. Flucht und Vertreibung der dort schon seit drei Jahrtausenden ansässigen griechischen Minderheit waren die unmittelbare Folge. Der Lausanner Vertrag von 1923 regelte danach den planmäßigen Bevölkerungsaustausch der noch verbliebenen griechischen Christen mit türkischem Pass, die (mit zwei Ausnahmen) die Türkei zu verlassen hatten und der türkischen Muslime mit griechischem Pass, die (wiederum mit zwei Ausnahmen) das griechische Staatsgebiet zu räumen hatten.Der Aufsatz verfolgt die Reaktionen auf dieses Ereignis, wie sie sich in der Literatur niederschlagen. Hierbei ist zu beobachten, wie sich nach anfänglichem Verstummen namentlich die Prosa dieses Themas annimmt, und das bis in die neueste Zeit – nunmehr in der zweiten und dritten Generation.
Die Lyrik ist ihrer Natur nach punktueller, jeweils gegenwartsbezogener. So werden bereits im September 1922 bei der Flucht aus dem brennenden Smyrna der Verlust der Heimat im Gedicht beklagt und späterhin Stadt und Feuer als Symbole für das kleinasiatische Griechentum wie für dessen Untergang gesehen. Assoziationen reichen zurück bis in den griechischen Mythos (Troja) und die Alte Geschichte (Jerusalem), Anspielungen und Bilder finden sich noch in der Lyrik unserer Tage.
Die Verfasser der Gedichte sind sowohl selbst oder über ihre Familien Betroffene aus Kleinasien als auch Lyriker des griechischen Mutterlandes. Einige von ihnen sind über Übersetzungen auch dem deutschen Publikum bekannt.
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