Zur Identität der Sathmarer Schwaben
Abstract
Der vorliegende Artikel diskutiert unterschiedliche Aspekte von Ethnizität und Gruppenzugehörigkeit und damit Fragen, welche die anthropologische Forschung nach wie vor beschäftigen. Die Studie richtet ihre Aufmerksamkeit auf eine deutsche Minderheit, die sogenannten Sathmarer Schwaben (engl. Satu Mare Swabians, rum. Şvabi sătmăreni, ung. Szatmári svábok), die im Kreis Sathmar (rum. Satu Mare) in Siebenbürgen nahe der ungarischen Grenze leben. Die Sathmarer Schwaben wanderten im 18. und 19. Jahrhundert aus Württemberg ein und ließen sich in der Region Großkarol (engl./rum. Carei, ung. Nagykároly) nieder. Ab dem späten 19. Jahrhundert begannen sie, da sie fast ausschließlich Bauern waren und unter ihnen keine nennenswerte Intelligenzia bestand, Ungarisch zu sprechen und sich in die ungarische Kultur zu integrieren. Ein großer Teil von ihnen gab den schwäbischen Dialekt vollständig auf. Im frühen 20. Jahrhundert war der Großteil der schwäbischen Dörfer in Sathmar durch pro-ungarische und pro-deutsche/schwäbische Zugehörigkeitsgefühle gespalten, was zu einer Reihe von Konflikten zwischen diesen Gruppen führte. Heutzutage verortet sich ihre Identität weiterhin zwischen den Konzepten ‚Widerstand‘, ‚Konflikt‘ und ‚diffuse Identität‘.Downloads
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