Die Bulgarische Wiedergeburt und die Deutsche Romantik – typologische Annäherungen
Abstract
Die Abhandlung markiert etliche typologische Grundentsprechungen zwischen den soziokulturellen Prozessen in Deutschland und Bulgarien am Ende des 18. und am Anfang des 19. Jahrhunderts. Zwei Grundthesen werden diskutiert. Die erste (eher als eine Voraussetzung für das zentrale typologische Sujet notwendig) bezieht sich auf den proliferationalen Charakter der Prozesse im Zeitalter der deutschen Aufklärung und der deutschen Romantik, die in einer gemeinsamen Logik postuliert sind als ein einheitliches Sujet.
Die Aufmerksamkeit ist auf der spezifischen Rolle des „französischen Faktors“ in diesem proliferationalen Prozess, auf der französischen Kultur überhaupt konzentriert, besonders aber auf den Ideen der Universalisten der Aufklärung Lumiéres und des Versuchs für ihre reale, politische Übertragung in Deutschland durch die Napoleonskriege (1806) und den mächtigen nationbildenden Effekt, welchen sie auf das deutsche kollektive Selbstbewusstsein haben – als eine Art Rückwirkung.
Die Proliferation Aufklärung – Romantik im deutschen Fall wird in Bezug auf das Vorhandensein eines analogen Synkretismus in der bulgarischen Situation gedeutet sowie auch auf der Rolle des „griechischen Faktors“ bei der Entstehung der bulgarischen Wiedergeburt und des modernen bulgarischen Nationalismus. Nämlich im Modus der nationalideologischen Strategien und der Literatur als eine Art und Weise ihrer Konstruierung (aber auch der Verschmelzung des Modern-Ideologischen mit dem Mythologischen) wird die Möglichkeit für die Heterogenität der Verbindung „bulgarische Wiedergeburt – deutsche Romantik“ eliminiert.
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