Der bulgarische literarische Modernismus. Im Pulsschlag der Nähe: Bulgarien – Deutschland – Europa
Abstract
Eine jegliche Betrachtung des bulgarischen literarischen Modernismus wird zwingend eines seiner grundlegenden Charakteristika hervorheben: nämlich das besondere Verhältnis zu seinem gesamteuropäischen Analogon. Der bulgarische literarische Modernismus ist nicht einfach und nicht nur ein Teil des (west)europäischen Modernismus. Sondern er „überträgt“ und „verkündet“ diesen im heimischen Kontext, bildet ihn nach – im pietätvollen Bewusstsein der eigenen Nachrangigkeit. Mindestens zum Beginn seiner Entwicklung ist dies der Fall, bevor eigene autochthone Knotenpunkte ausgebildet werden können, was etwa in der zweiten Dekade des 20. Jahrhunderts beginnt (im Schaffen einiger symbolistischer Autoren) und sich verstärkt in den 1920er und 1930er Jahren im Kontext des avantgardistischen Aufschwungs und der damit verbundenen Suche nach einer vielfältigen, nicht-doktrinären Modernität fortsetzt. Dieses Gefühl der Nachrangigkeit ist selbstredend Ausdruck eines komplexeren, tiefer liegenden Prozesses. Die Rede ist von der „Verortung“ (namestvane) der neubulgarischen Kultur, deren Entwicklung mit der Epoche der nationalen Wiedergeburt beginnt, im gesamteuropäischen Kontext – ein Prozess, der sich einerseits spontan vollzieht, andererseits jedoch bewusst gesteuert und begleitet wird.
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