Tristan Tzara zwischen Peripherie und Zentrum

Autor/innen

  • Heinrich Stiehler

Schlagworte:

Bukarest, Zürich, Paris, „Infantilismus“, Schock, Illusionsdestruktion, Simultangedicht, Spiel

Abstract

Der vorliegende Beitrag behandelt – neben einem kurzen Überblick über die rumänische Avantgarde – den Weg Tristan Tzaras alias Samuel Rosenstocks von seinem Geburtsort Moineşti im Nordosten des Landes via Bukarest nach Zürich mit einem Ausblick auf die Pariser Jahre. Die Frage, ob die frühen rumänischen Gedichte bereits Hinweise auf die spätere dadaistische Praxis enthalten, wird damit beantwortet, dass solche thematisch benennen, was der Dadaismus formal umsetzt: vom Willen zur Zerstörung der Leserillusion bis zur  vorfilmischen Montagetechnik. Als Beispiel dafür steht das erste Züricher Simultangedicht in drei Sprachen „L’amiral cherche une maison à louer“ (1916) von Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck und Marcel Janko (Iancu), das nicht zuletzt Vergleiche mit Saussures gleichzeitigem Schweizer Kurs zur allgemeinen Sprachwissenschaft ermöglicht. In den späteren Pariser Jahren (1934) wird Tzara den von Saşa Pană vorgeschlagenen Titel einer Edition seiner frühen Bukarester Texte Gedichte vor Dada mit dem Argument ablehnen, es handele sich um „ruckartige Kontinuität“ und „wechselseitige Durchdringung“.

Veröffentlicht

2021-12-21

Zitationsvorschlag

Stiehler, H. (2021). Tristan Tzara zwischen Peripherie und Zentrum. Zeitschrift für Balkanologie, 57(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/620

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