Günter Reichenkron oder Was die Romanistik zur Balkanforschung beitragen kann
Abstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit einem der drei ersten Herausgeber der Zeitschrift für Balkanologie, dem Berliner Romanisten Günter Reichenkron (1907–1966), und geht der Frage nach, was die Romanistik zur Balkanologie beitragen kann. Reichenkron ist eine der wenigen Forscherpersönlichkeiten, die sich auf der Basis einer Ausbildung in der traditionellen Romanistik (vor allem in der Gallo- und Italoromanistik) mit dem Balkan beschäftigt haben. Das geringe Interesse von Romanisten an Südosteuropa erklärt sich daraus, dass dieses Gebiet zwar Teil des Römischen Reiches war, dass hier aber heute – sieht man vom Rumänischen ab – nicht-romanische Sprachen dominieren. Gerade dieses Panorama einer Region aber, die nach dem Ende des Imperium Romanum eine ungewöhnliche Vielfalt an späteren Entwicklungen aufweist, kann für einen Romanisten, der über das nötige Rüstzeug des Sprachvergleichs einschließlich der notwendigen Sprachkenntnisse verfügt, außerordentlich interessant sein. Dies beweisen neben Reichenkron auch noch Forscherpersönlichkeiten wie Gustav Weigand und Rupprecht Rohr, die ebenfalls kurz vorgestellt werden.
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