Der rumänische Alexanderroman in internationaler Sicht

Autor/innen

  • Ingmar Söhrman

Abstract

Ein lebendiger Held im Sinne der Menschen war Alexander der Große während mehr als zwei Jahrtausenden, und man hat Legenden von seinem Leben in vielen Sprachen und Kulturen erzählt und später geschrieben.
In den romanischen Literaturen gibt es zwei Traditionen, eine westliche, französische, basierend auf der lateinischen, und eine rumänische, basierend auf der serbischen. Leider ist häufig die Rolle der osteuropäischen Alexanderlegenden vernachlässigt und als „Übersetzungen“ sind sie nicht als eigene Literatur betrachtet worden.
Der rumänische Name des Textes ist Alexandria und war am Anfang ein Teil der Volksliteratur und sehr populär. Aber auch wenn es eine Übersetzung und Bearbeitung ist, kann man dieses Buch als das älteste profane literarische Werk auf Rumänisch betrachten. Nur selten sieht man Referenzen zur rumänischen Version in allgemeinen oder rumänischen literarischen Übersichten. Die gedruckten rumänischen Versionen stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das hat den Texten auch eine nationale Identitätsfunktion gegeben, als der Balkan dann politisch und kulturell unter türkischer Dominanz war.
In diesem Artikel wird gezeigt, dass die Alexandria interessant und wertvoll ist als Ausdruck einer rumänischer Interpretation des Alexanderthemas und als eine der ersten profanen literarischen Werke auf Rumänisch besonders wichtig ist. Dass die Sprache volkstümlich ist, macht das Werk linguistisch noch interessanteres.

Veröffentlicht

2023-04-15

Zitationsvorschlag

Söhrman, I. (2023). Der rumänische Alexanderroman in internationaler Sicht. Zeitschrift für Balkanologie, 58(1+2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/674

Ausgabe

Rubrik

Beiträge