„Volkstanz“ in Südosteuropa. Folklore und Politik
Abstract
Dieser Beitrag beleuchtet die Bedeutung des Volkstanzes in Südosteuropa, insbesondere dessen kulturelle, soziale und politische Aspekte. Volkstänze wie Reigen- und Kettentänze sind tief in der Tradition der Region verwurzelt und haben eine identitätsstiftende Funktion. Sie wurden durch historische Einflüsse wie die osmanische Herrschaft konserviert und sind heute Teil des immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Tänze wie der bulgarische „choro“, der serbische „kolo“ oder der griechische „syrtos“ werden sowohl bei öffentlichen Veranstaltungen als auch privat gepflegt.
Im 20. Jahrhundert wurden Volkstänze in sozialistischen Staaten politisch instrumentalisiert, um nationale Einheit und sozialistische Ideale zu fördern. Staatlich geförderte Tanzensembles wie „Kolo“ in Serbien oder „Lado“ in Kroatien trugen diese Kultur weltweit vor. Gleichzeitig entstanden Bewegungen wie die ungarische „Tanzhaus“-Bewegung, die sich als Gegenpol zur staatlich gelenkten Folklore verstand und authentische Traditionen bewahren wollte. Diese Bewegung entwickelte sich zu einer kulturellen Subkultur und bot Raum für freie künstlerische und politische Ausdrucksformen.
Der Text zeigt, wie Volkstänze nicht nur als Freizeitaktivität, sondern auch als politisches Instrument und Ausdruck nationaler Identität genutzt wurden. Heute sind sie ein wichtiger Bestandteil der Kulturpflege und dienen sowohl der Unterhaltung als auch der Bewahrung kultureller Traditionen.
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