Die Demotizismus-Bewegung als Rationalisierungsprozess in der griechischen Gesellschaft

Autor/innen

  • Angelos Giannakopoulos

Abstract

Der Demotizismus in der griechischen Gesellschaft des 20. Jahrhunderts agierte, als eine Bewegung innerhalb der so genannten „Sprachfrage“, vor allem gegen die herrschende „Diglossie“ in der griechischen Gesellschaft und für die Etablierung der Volkssprache insbesondere im Bildungswesen. Sie nahm jedoch zunehmend nachhaltigen Einfluss auf alle Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens, wobei ihre sprachpolitischen Forderungen soziokulturelle Entwicklungen bis in das Jahr 1976 hinein beeinflussten. Theoretischer Ausgangspunkt zur Analyse dieses Phänomens ist die Annahme, dass gesellschaftliche Rationalisierung den Prozess darstellt, der vor allem durch a) die Ablösung von traditionellen Handlungsformen und -normen, b) die Distanzierung von den durch Überlieferung und Gewohnheit legitimierten traditionellen Sozialmustern, c) die zunehmend innerweltliche Begründung verbindlicher Werte und d) die Instrumentalisierung von Vernunft im Sinne der rationalen Prüfung von Mitteln und Folgen zielbezogenen Handelns, charakterisiert wird. Wird anhand dieser theoretischen Prämissen der Demotizismus im vorliegenden Beitrag als ein Rationalisierungsprozess par excellence innerhalb der griechischen Gesellschaft erfasst, so werden im ersten Teil der Untersuchung die Anfänge der Demotizismus-Bewegung und ihre Hauptziele und Forderungen detaillierter und in einem zweiten Teil der Grundriss des sozialen Einflusses des Demotizismus dargestellt.

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Veröffentlicht

2006-10-01

Zitationsvorschlag

Giannakopoulos, A. (2006). Die Demotizismus-Bewegung als Rationalisierungsprozess in der griechischen Gesellschaft. Zeitschrift für Balkanologie, 42(1 + 2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/74

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