Balkansprachen und Kreolsprachen: Versuch einer kontakttypologischen Grenzziehung

Autor/innen

  • Dieter Stern

Abstract

Betrachtet man die Balkansprachen unter dem diachron-typologischen Aspekt einer Entwicklung zum Analytismus, so stößt man unweigerlich auf Parallelen zu Kreolsprachen. Hier ist die Option einer Identifikation von Balkansprachen als Kreolsprachen gegeben. Diese Option gewinnt zusätzlich an Attraktivität durch die Infragestellung der Exklusivität ihres Forschungsgegenstands in der jüngeren kreolistischen Literatur. Der Beitrag möchte die Tragfähigkeit der sich anbietenden Subsumierung von Balkan- und Kreolsprachen unter eine einheitliche Kategorie ausloten. Zu diesem Zweck wird unter Bezug auf die Parameter traditionale vs. innovative Kommunikationsgemeinschaft ein kontakttypologisches Modell erstellt, in dem Balkansprachen und Kreolsprachen verortet werden. Es zeigt sich letztlich, dass beide Etiketten trotz der formaltypologischen Parallelen doch ihre Berechtigung haben, da sie durchaus in der Sache unterschiedliche soziolinguistische Phänomene beschreiben, die sich auch formal, namentlich in der unterschiedlichen Behandlung sprachlicher Archaismen manifestieren.

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Veröffentlicht

2006-10-01

Zitationsvorschlag

Stern, D. (2006). Balkansprachen und Kreolsprachen: Versuch einer kontakttypologischen Grenzziehung. Zeitschrift für Balkanologie, 42(1 + 2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/83

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