"Ein bezauberndes Hustenkraut": Zu den Bezeichnungen des Alants (Inula helenium L.) in den slawischen Sprachen, vor allem im Bulgarischen

Autor/innen

  • Ulrich Theißen

Abstract

Der Alant (Inula helenium L.) aus der Familie der Korbblütler ist eine der Pflanzen, die in volksmedizinischen Textdenkmälern des slawischen Mittelalters als Mittel gegen Husten erwähnt sind. Dennoch war seine Anwendung in der Naturmedizin nicht nur auf Atemwegserkrankungen begrenzt, vor allem in den Balkanländern. Der Name оман/oman, eine deverbale Bildung, deutet auf die frühe Verbindung des Alant mit dem Volksglauben an Zauberei hin. Er tritt in allen slawischen Sprachen auf (hierbei erscheint Alant u.a. auch als Kuhfutter, Würzmittel für Wein und Bier sowie als Kraut bei Abwehrritualen), auch wurde oman in verschiedene nichtslawische Nachbarsprachen entlehnt. Weitere Eigenschaften (Struktur, Heilwirkung, Blütezeit) waren der Grund für die Bildung weiterer Bezeichnungen, von denen das Bulgarische und das Serbische (bzw. deren Dialekte) am reichsten im slawischen Sprachraum sind.

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Veröffentlicht

2006-10-01

Zitationsvorschlag

Theißen, U. (2006). "Ein bezauberndes Hustenkraut": Zu den Bezeichnungen des Alants (Inula helenium L.) in den slawischen Sprachen, vor allem im Bulgarischen. Zeitschrift für Balkanologie, 42(1 + 2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/84

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