Die wahre Geschichte des Rumänischen Instituts in Berlin

Autor/innen

  • Daniela Laube

Schlagworte:

Kulturpropaganda, deutsch-rumänische Kulturbeziehungen, Ernst Gamillscheg, Sextil Puscariu

Abstract

Was bis jetzt gar nicht bekannt war, ist, dass das Projekt des Rumänischen Instituts in Berlin von dem Romanisten Ernst Gamillscheg, Leiter des Deutschen Wissenschaftlichen Instituts in Bukarest (DWI), auf Anfrage des damaligen rumänischen Propagandaministers Constantin C. Giurescu in rumänischer Sprache entworfen wurde. Durch den Austausch Giurescus mit Nichifor Crainic und unter der Mitwirkung von Mihail Manoilescu, dem Außenminister, wurde die Leitung des Instituts dem Sprachwissenschaftler Sextil Puşcariu anvertraut. Gamillscheg nahm einen großen Einfluss auf diese Einrichtung durch die Auswahl und durch die Vermittlung der rumänischen Lektoren und Vortragenden ins Reich und durch die Empfehlung geeigneter Mitarbeiter für deutsche Zeitschriften und Publikationen. Nach der Abberufung Puşcarius Anfang Juni 1943 übernahm das DWI vollständig auch die Funktion des Rumänischen Instituts in Berlin. Die Geschichte dieser Einrichtung ist eine Geschichte von Macht und Eitelkeit und zugleich die Geschichte eines großen Traums von Puşcariu – die Idee eines Rumänischen Instituts in Berlin hatte er schon 1926 –, für den er viel Wertvolles aufopferte („Das Wörterbuch der rumänischen Sprache", den „Rumänischen Sprachatlas“, das von ihm gegründete Museum der rumänischen Sprache und sein Amt als Rektor der Klausenburger Universität).

Veröffentlicht

2021-09-01

Zitationsvorschlag

Laube, D. (2021). Die wahre Geschichte des Rumänischen Instituts in Berlin. Zeitschrift für Balkanologie, 56(2). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/599

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