Friedhöfe als Wallfahrtsstätte. Orte kollektiver Nostalgie

Autor/innen

  • Snežana Stanković

Abstract

Die Arbeit widmet sich dem Umgang der deutschen Flüchtlinge und Aussiedler aus Jugoslawien nach 1945 mit der eigenen Vergangenheit. Anhand der deutschen Friedhöfe im ehemaligen Jugoslawien, deren Wandel im Laufe der Zeit als Metapher der deutschen und jugoslawischen Geschichte gelesen werden kann, wird versucht, im Kontext privater Erzählungen eine Perspektive „von unten“ hervorzubringen.
Trotz der Vertreibung und Flucht wird immer wieder eine Sehnsucht nach der Rückkehr zur damaligen Heimat und den eigenen Wurzeln artikuliert. In dem Licht werden Friedhöfe zu besonderen Wallfahrtsorten, wo sich die Verbliebenen und  Flüchtlinge/Ausgewanderten regelmäßig treffen und gemeinsam die Vergangenheit aufzuarbeiten versuchen. Wenn man im Weiteren Heimatblätter dazu zieht, so erscheint eine feste Ebene der Nostalgie, die sogar über die Enkelgeneration tradiert wird.
Nostalgische Hinwendung der Identität bedeutet umso mehr den Versuch, geschichtliche Schuldgefühle und Traumata  neu zu verhandeln und zu überwinden. 

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Veröffentlicht

2015-01-29

Zitationsvorschlag

Stanković, S. (2015). Friedhöfe als Wallfahrtsstätte. Orte kollektiver Nostalgie. Zeitschrift für Balkanologie, 51(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/422

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