Friedhöfe als Wallfahrtsstätte. Orte kollektiver Nostalgie
Abstract
Die Arbeit widmet sich dem Umgang der deutschen Flüchtlinge und Aussiedler aus Jugoslawien nach 1945 mit der eigenen Vergangenheit. Anhand der deutschen Friedhöfe im ehemaligen Jugoslawien, deren Wandel im Laufe der Zeit als Metapher der deutschen und jugoslawischen Geschichte gelesen werden kann, wird versucht, im Kontext privater Erzählungen eine Perspektive „von unten“ hervorzubringen.
Trotz der Vertreibung und Flucht wird immer wieder eine Sehnsucht nach der Rückkehr zur damaligen Heimat und den eigenen Wurzeln artikuliert. In dem Licht werden Friedhöfe zu besonderen Wallfahrtsorten, wo sich die Verbliebenen und Flüchtlinge/Ausgewanderten regelmäßig treffen und gemeinsam die Vergangenheit aufzuarbeiten versuchen. Wenn man im Weiteren Heimatblätter dazu zieht, so erscheint eine feste Ebene der Nostalgie, die sogar über die Enkelgeneration tradiert wird.
Nostalgische Hinwendung der Identität bedeutet umso mehr den Versuch, geschichtliche Schuldgefühle und Traumata neu zu verhandeln und zu überwinden.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Mit Einreichung zur Veröffentlichung wird das Copyright für den jeweiligen Beitrag an den Harrassowitz Verlag / Zeitschrift für Balkanologie übertragen. Nach dem Erscheinen des Beitrags in der Zeitschrift für Balkanologie ist in Rücksprache mit der Redaktion und mit Hinweisen auf den Ort der Erstveröffentlichung eine Veröffentlichung an anderer Stelle möglich.
Es sollte sich bei eingereichten Beiträgen um Originalbeiträge handeln, die an keiner anderen Stelle in weitgehend gleicher Form oder mit weitgehend gleichen Inhalten veröffentlicht bzw. zur Veröffentlichung eingereicht wurden. Autor/innen müssen Sorge dafür tragen, dass sie das Copyright bzw. eine Nutzungslizenz für jegliches in einem Beitrag verwandte Material (z.B. Fotos) haben.