Vokalquantitäten im albanischen Dialekt der Drenica (Kosovo). Kürzen, Längen, Kürzungen

Autor/innen

  • Norbert Boretzky

Abstract

Im Unterschied zu den anderen Balkansprachen hat der gegische Dialekt des Albanischen einen phonematischen Kontrast zwischen Kurz- und Langvokalen ausgebildet und steht dadurch wie mit anderen wichtigen Zügen auf dem Balkan eher isoliert da. Am Beispiel des Dialekts der Drenica/Kosovo wird hier gezeigt, unter welchen Bedingungen Langvokale entstanden sind. Langvokale bilden sich vor allem infolge von Kontraktion, zum Beispiel von Diphthongen, und sog. Ersatzdehnung (durch Schwund von -ë) heraus, wobei auch sog. Minimalpaare entstehen. In vielen Fällen ist die Abgrenzung zwischen Kurz- und Langvokalen aber nicht sehr scharf: Einerseits werden Kurzvokale im System zwar kaum gelängt, andererseits unterliegen Langvokale unter bestimmten recht speziellen Bedingungen aber der (phonetischen) Kürzung. Diese Prozesse sind ohne Beeinflussung durch andere (Kontakt)-Sprachen erfolgt.

Autor/innen-Biografie

Norbert Boretzky

Prof.Dr. im Ruhestand

Veröffentlicht

2019-12-20

Zitationsvorschlag

Boretzky, N. (2019). Vokalquantitäten im albanischen Dialekt der Drenica (Kosovo). Kürzen, Längen, Kürzungen. Zeitschrift für Balkanologie, 55(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/552

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