Gegenwärtige Aushandlungsprozesse im Netzwerk der Bektaschis Makedoniens. Dynamiken des organisationalen Feldes einer religiösen Minderheit
Schlagworte:
Bektaschi, Netzwerk, organisationales Feld, OrganisationAbstract
Die Bektaschi sind eine muslimische Minderheit, deren institutionelle Organisation in den historisch gewachsenen Monopolen Albanien und Türkei hinsichtlich ihrer Form und ihrer Erfolge unterscheiden. Die außerhalb der Monopole lebenden Bektaschi versuchen sich an ihnen zu orientieren. Der vorliegende Beitrag betrachtet die Beziehungen der Bektaschi-Gruppen Makedoniens im Kontext des internationalen Bektaschi-Netzwerkes, das sich zwischen den Monopolen Albanien und Türkei aufspannt. Denn die Zerstrittenheit und innere Dynamik der Bektaschis zeigt sich zugespitzt bei den Bektaschi-Gruppen Makedoniens aufgrund ihrer multiethnischen Zusammensetzung. Dazu sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Welche Gruppen sind an dem Prozess beteiligt? Welche Möglichkeiten gibt es, sich zu legitimieren und zu organisieren? Welche sind die Hauptpunkte der Auseinandersetzungen? Welche Tendenzen zeigen sich? Dabei wird deutlich, dass die religiöse Zugehörigkeit nicht der einzige gruppenbildende Faktor ist. Ausschlaggebend sind daneben auch die Interpretation der jüngeren Geschichte seit 1925 sowie persönliche Machtinteressen, die über Verdienste oder Abstammung legitimiert werden. Zudem werden die Angleichungs- und Abgrenzungsprozesse durch Möglichkeiten des Staats und politische Interessen beeinflusst. Der Beitrag erhellt somit ein weiteres Beispiel der Verflochtenheit von Religion und Politik, wie sie sich aus der Vergangenheit legitimiert und in der Gegenwart manifestiert. Die Ergebnisse basieren auf Daten teilnehmender Beobachtung und Interviews, die im Rahmen von Feldforschungen von März 2016 bis April 2017 und im August 2017 erhoben wurden. Die Datenauswertung geschieht in Anlehnung an die Theorie des organisationalen Feldes.
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