Berichte europäischer Reisender über Wald und Bevölkerung in Siebenbürgen im 18. Jahrhundert

Autor/innen

  • Dorin Ioan Rus

Abstract

Die in diesem Beitrag analysierten Reisenden waren: der englische Reverend Edmund Chishull (1670–1733): Travels in Turkey and back to England; der englische Gesandte in Istanbul, William Lord Pagett of Beaudesert (1637–1713); der französische Reisende Aubry de la Montraye (1674–1743): Voyages en Anglois et en Francois d'Aubry de la Motraye en diverses provinces et places de la Prusse Ducale et Royale, de la Russie, de la Pologne & c; ein lateinischer Anonymus, Franziskanermönch von Glatz (Schlesien): Diarium itineris ex Provinciae Bohemiae Conventu Glacensi ad Transylvaniam, No. 1738; der Abt François-Xavier de Feller (1735–1802): Itinéraire ou voyage de Mr. L'ábbé de Feller en diverses parties de l'Europe: en Hongrie, en Transylvanie ...; Christoph Ludwig Seipp, Schauspieler in Preßburg: Reisen von Preßburg durch Mähren, beyde Schlesien und Ungarn nach Siebenbürgen und von da zurück nach Preßburg (1793); Robert Townson: Travels in Hungary with a short Acount of Vienna in the Year 1793.
Im Artikel wurde sowohl die direkte, als die indirekte Wahrnehmung des Waldes präsentiert. Zuerst, in direkter Wahrnehmung, bei diesen Reisenden, stand der Wald im Hintergrund der Beschreibungen. Einige Beschreibungen enthielten fast nichts über Wälder, sondern beschränkten sich auf allgemeine Bemerkungen über die durchreisten Landschaften und deren Gebiete.
Beziehungen zwischen Bevölkerung und Wald. Die Reisenden des 18. Jahrhunderts berichteten direkt oder indirekt über Beziehungen der Gesellschaft mit der Natur und dem Wald.
Angst vor dem Wald. Der Wald wurde lange Zeit auch als unheimlich, furchterregend und gefährlich empfunden, vor allem weil er nicht einfach zu erforschen war und mit seltsamen Wesen und Dämonen bevölkert gewesen sein soll.
Der angenehme Wald. Die soziale Funktion war eine weitere Leistung des Waldes, die die Reisenden wahrgenommen haben.
Der Wald war ein Zufluchtsort. Der Wald diente auch als Ausflucht vor den Gefahren der Gesellschaft. Er bot auch Unterschlupf für Personen, deren Leben von Kriegern oder Epidemien gefährdet war. Er schützte die Ausgestoßenen der Gesellschaft, deren Lebensweise nicht gesellschaftskonform war.
In der indirekten Wahrnehmung, Wald war ein Rohstoff in der Wirtschaft. Die Reisenden berichteten über die Bergwerke, Salinen, Landwirtschaft, Verkehrswege.

Autor/innen-Biografie

Dorin Ioan Rus

Karl-Franzens Universität Graz

Downloads

Veröffentlicht

2014-08-26

Zitationsvorschlag

Rus, D. I. (2014). Berichte europäischer Reisender über Wald und Bevölkerung in Siebenbürgen im 18. Jahrhundert. Zeitschrift für Balkanologie, 51(1). Abgerufen von https://zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/view/388

Ausgabe

Rubrik

Beiträge