Опыт исследования тюркизмов в балканских диалектах (II)
Abstract
Fortsetzung von ZfB 40 (2004) 1.
Die traditionelle Balkanologie konzentriert ihre Aufmerksamkeit vor allem auf die Fragen der turksprachigen Quellen, der Etymologie, der Chronologie, der phonetischen und morphologischen Anpassung, der stilistischen Wertung und der Verdrängung der Turzismen in den einzelnen Standardsprachen des Balkans. Dabei wird einerseits die Frage nach der Relevanz des turkstämmigen Sprachmaterials für die Balkansprachbundtheorie vernachlässigt, andererseits immer wieder nach einem Turzismenkorpus („einem neuen Miklosich“) gefordert, in dem dialektale Daten nicht fehlen durften, dessen Zusammenstellung aber wie vor 40 Jahren immer noch nicht in Sicht ist. Im Artikel wird das Inventar der dialektalen Turzismen aus elf repräsentativen im Forschungsprojekt „Kleiner Balkansprachatlas“ untersuchten Balkanmundarten (west- und ostsüdslavisch, nord- und südalbanisch, nordgriechisch und aromunisch) dargestellt und seine innersprachliche und sprachgeografische Distribution analysiert. Die unikalen, nur in einer Mundart vorhandenen Turzismen werden ausgelesen, die Unterschiede im Turzismeninventar der semantischen Wortfeldern entdeckt, die Frage nach der innersprachlichen Motivation der Entlehnung und ihrer Derivationsvitalität in der aufnehmenden Mundart aufgeworfen und die semantischen Amplituden der weit verbreiteten Turzismen festgestellt. Von 40 Turzismen, die in mindestens drei Balkansprachen vorkommen und die man als lexikalische Balkanismen bezeichnen kann, werden 15 auf phonetisch-morphologischen und semantischen Sprachkarten präsentiert, wodurch eine Gliederung des untersuchten Sprachareals in einen Ost-, West- und Südteil veranschaulicht wird. Zum Schluss werden einige weiteren Aufgaben der balkanistischen Lexikologie erörtert.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Mit Einreichung zur Veröffentlichung wird das Copyright für den jeweiligen Beitrag an den Harrassowitz Verlag / Zeitschrift für Balkanologie übertragen. Nach dem Erscheinen des Beitrags in der Zeitschrift für Balkanologie ist in Rücksprache mit der Redaktion und mit Hinweisen auf den Ort der Erstveröffentlichung eine Veröffentlichung an anderer Stelle möglich.
Es sollte sich bei eingereichten Beiträgen um Originalbeiträge handeln, die an keiner anderen Stelle in weitgehend gleicher Form oder mit weitgehend gleichen Inhalten veröffentlicht bzw. zur Veröffentlichung eingereicht wurden. Autor/innen müssen Sorge dafür tragen, dass sie das Copyright bzw. eine Nutzungslizenz für jegliches in einem Beitrag verwandte Material (z.B. Fotos) haben.